Im Oktober 2010 begab sich eine Gruppe aus 11 Reisenden nach Nordindien, einige davon speziell um die Kinder aus dem Stipendienprogramm zu besuchen. Renate Kümmel hat dazu einen Bericht geschrieben, welcher im Folgenden in Auszügen wiedergegeben werden soll:
Wir werden auf dem Campus sehr herzlich mit kleinen Blumensträußen begrüßt. Nach einem kleinen Imbiss bummeln wir noch durch die Stadt und besorgen noch ein paar Bälle und Spiele für unseren morgigen Ausflug mit den Kindern. Unser „halber Inder“ Basti ist am nächsten Tag früh los, um die Patenkinder aus der Umgebung einzusammeln.
Es hat alles geklappt, die Kinder sind da. Ich lerne jetzt auch mein Patenkind Hemlata kennen. Ein Hauch von einem Mädchen, so zart – aber sicher auch zäh – mit ernstem und traurigem Blick. Die Kinder (insgesamt 38) werden mit dem Jeep und die benötigten Gegenstände mit dem LKW zum Picknickplatz gebracht. Wir sind die Letzten die ankommen, es wird schon fleißig gearbeitet … Gemüse geputzt, Kartoffeln geschält usw. Ich setze mich dazu und helfe mit, andere spielen mit den Kindern Fußball, Federball u.Ä.
Die Kochstellen werden errichtet. Wir staunen nicht schlecht, wie mit primitivsten Mitteln das alles klappt und am Ende ein sehr leckeres Mahl dabei heraus kommt. Wir essen gemeinsam mit den Kindern und sind erstaunt über die riesigen Portionen, die dabei verdrückt werden, egal ob Mädchen oder Jungen. Wer weiß wann sie sich das nächste Mal so richtig satt essen können?! Nach dem Essen haben wir noch ein paar Süßigkeiten verteilt. Die Kinder standen mit großen Augen vor uns und haben sich sehr über so kleine Dinge, wie Bleistifte, Radiergummi und Bonbons gefreut.
Allerdings blieb das Papier liegen, was uns natürlich nicht gefiel. Also haben wir die Kinder spielerisch motiviert, all das herumliegende Papier wieder einzusammeln. Die Kinder hatten richtig Spaß daran alles in unsere extra dafür vorgesehene Mülltüte zu werfen, was sie finden konnten. Der Tag ist rasend schnell vergangen und es ging ans Aufräumen. Die Reste der Speisen bekommen die inzwischen zahlreich erschienenen herrenlosen Hunde. Alles andere wird auf den LKW geladen, nur der Müllsack passt nicht mehr auf den Wagen und wird ins Gebüsch geschmissen!!!
Es war für alle ein sehr schöner, erlebnisreicher Tag, mit vielen strahlenden Kinderaugen, sogar Hemlata hat manchmal gestrahlt!
Den vollständigen Reisebericht mit zusätzlichen Bildern können Sie hier herunterladen: Reisebericht Stipendienprogrammreise 2010 (PDF)