Im März 2008 nahmen einige Sponsoren aus dem Stipendienprogramm die Hochzeit unseres Vorstandsmitglieds Alexander zum Anlass, die Kinder des Programms im Rahmen einer Reise nach Jharkhand zu besuchen.
Hier ein paar Eindrücke aus dem Reisebericht von Anke Keller:
Auf dem Weg nach Chaibasa gibt es wunderschöne Naturlandschaft zu bestaunen. Die Straßen sind teilweise sehr schlecht und wir werden ganz schön durchgeschüttelt bis wir unseren Campus in Chaibasa erreichen.
Von Angestellten des Campus werden wir sehr herzlich begrüßt. Es gibt Tee und einen kleinen Imbiss. Die Empfangszeremonie hat uns total berührt. Viele Frauen und Kinder kamen, um uns zu begrüßen. Wir sind jetzt hier in Chaibasa, an dem Ort, von dem wir schon so viel gehört haben. Nie im Leben konnten wir uns vorstellen, jemals an diesen Ort zu kommen. Und genau jetzt ist es passiert, wir haben schon das Zusammentreffen mit unseren Stipendiaten im Kopf. Alles hier erinnert uns ein bisschen an ein Ferienlager aus unseren Kindertagen. Ein riesiges Gelände, rings herum kleine Hütten und in der Mitte ein großer Platz auf dem die Jungen gerade Kricket spielen. Die Anlage liegt ein bisschen abseits von der Straße. Hier fehlt sogar der typische Indienkrach.
Die Stipendiaten sind gerade eingetroffen und haben sich auf dem Hof versammelt. Wir sind zu ihnen raus gegangen und haben, nach dem die erste Scheu überwunden war, alle sehr herzlich begrüßt. Da es auf dem Hof doch sehr heiß ist, gehen wir ins Haus, wo wir schon ein paar Leckereien für die Kinder vorbereitet haben. Wir fangen an uns vorzustellen. Damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, haben die Kinder sich ebenfalls vorgestellt und über ihre Lieblingsfächer in der Schule erzählt. Unsere extra für sie hingestellten Süßigkeiten rühren sie gar nicht an. Die Kinder sind wirklich sehr zurückhaltend und schüchtern. Basti hat sie dann aufgefordert, sich doch mal etwas von den Tellern zu nehmen. Erst dann haben sie zugegriffen. Wir hatten dann noch die Möglichkeit uns mit den Kindern individuell zu unterhalten. Unseren Übersetzer hatten wir ja dabei.
Am Ende nutzen wir noch die Zeit, ein paar Bilder mit den Kindern zu machen. Wir hätten uns nie träumen lassen, dass wir einmal unsere Stipendiaten in den Armen halten würden. Einfach wunderbar. Die Zeit ist rasend schnell vergangen und es ist Zeit für die Kinder, ihren doch recht weiten Heimweg anzutreten. Wir müssen uns verabschieden und wir können die Tränen kaum zurückhalten. Ein sehr bewegendes Gefühl.
Erwähnenswert scheint uns noch, dass die von Indienreisenden oft beklagte aufdringliche Bettelei uns nur bei den Touristen-Attraktionen begegnet ist, in den kleinen Dörfern wurde nie gebettelt. Wir haben viel gesehen und noch mehr nicht. Dafür haben wir viel vom „normalen“ Indien erlebt: Leben auf dem Lande, kleine Städte und beeindruckende Landschaften. Indien ist ein faszinierendes Land. Es war gut, hier zu sein. Und vielleicht war es nicht das letzte Mal, denn noch haben wir lange nicht alle Facetten erlebt.