Anfang November 2003 besuchten Herr Buntrock, Frau Küstermann und vier ehemalige Schüler wieder Chaibasa. Unter ihnen auch erneut Alexander Nitschke, aus dessen Reiseberichten exemplarisch einige kleine Auszüge folgen:
Die ganze Schule und alle Bewohner des Kirchengeländes waren auf den Beinen, um uns zu sehen. Als einfache nullachtfünfzehn-Menschen aus Deutschland fühlten wir uns bei all dem Rummel schon sehr geehrt und geschmeichelt. Das Beste dabei war jedoch die ehrliche Freude sowie die Neugierde, die in den unzähligen Gesichtern der Kinder zu beobachten war. Da vier von uns schon im Jahr zuvor in Chaibasa zu Besuch gewesen waren, gab es natürlich auch das Treffen mit den Freunden aus dem Vorjahr. Uns beeindruckten besonders die enormen Fortschritte, die Einzelne in ihrem Englisch gemacht hatten. Wesentliche Motivation war dabei hauptsächlich der persönliche Kontakt, der sich mit dem Besuch im Jahr zuvor ergeben hatte. Insofern sind Erfolge von Partnerschaften wahrscheinlich besonders im Kleinen und oft persönlichen Rahmen zu entdecken.
Wir besuchten wieder die Klassen in den vier verschiedenen Schulen, die sich auf dem Kirchengelände Chaibasas befinden. Die Kleinen schienen sehr interessiert an uns Weißen und stellten viele Fragen, z.B. was wir bei uns in Deutschland so essen würden und wie wir Weihnachten feiern. Untergebracht waren wir in einem Teil des alten Missionarshauses aus dem späten neunzehnten Jahrhundert. In diesem „Gästehaus“ waren wir unter uns, wobei zu allen Mahlzeiten von verschiedenen Frauen für uns gekocht wurde. […]
Einige Ausflüge machten wir von Chaibasa aus, besuchten andere Schulen, andere Kirchengemeinden und genossen bei allen kleinen Touren die wunderbare, irgendwie romantische Natur mit ihren Feldern und Hügeln. Die Qualität der Straßen ist absolut nicht mit dem europäischen Standard zu vergleichen. So finden sich hier alle paar Meter Schlagloch neben Schlagloch.
In Chaibasa selbst begutachteten wir die Arbeit an den Computern, die im letzten Jahr durch unsere Gruppe hier installiert wurden. Mittlerweile lernen viele kleine Schüler an den PCs. Dabei muss zuerst viel Theorie gepaukt werden, doch wie überall auf der Welt sind es die Jüngeren, die schnell lernen besonders wenn es um Technik geht. Zwei der acht Computer brachten wir nach Kunthi, einem Ort etwa 50 Kilometer von Chaibasa entfernt. Auch hier sollten die interessierten Schüler die Möglichkeit bekommen, den Umgang mit Computertechnik zu erlernen. Als wir den neuen kleinen PC-Raum einweihten, strahlten uns auch hier viele kleine Gesichter mit viel Neugier entgegen. Um die Computerarbeit in Chaibasa zu sichern, betreut in unserem Auftrag seit dem letzten Jahr ein junger Mann namens Pawan Toppno, ein Sachkundiger auf dem Gebiet, das ganze Projekt vor Ort. Seit einiger Zeit wird auf dem Gelände der Bau für das neue Schulgebäude vorangetrieben, jedoch verläuft dies sehr schleppend, da wie überall auch hier das Geld fehlt. Dass dieser Bau besonders nötig ist, wurde uns schon voriges Jahr bewusst als wir die überfüllten Klassenräume in dem einsturzgefährdeten alten Bau besuchten. Unvergessliche Stunden hatten wir mit den Schulkindern auf dem Gelände, unter anderem wenn wir gemeinsam auf dem Feld Fußball oder Cricket spielten oder einfach nur rumalberten, ohne die Sprache des jeweils anderen auch nur annähernd zu verstehen.